Datenintegration
Es gibt zwei Arten von Unternehmen: Diejenigen, die ihre Daten im Griff haben und diese nutzen, um ihre Ziele zu erreichen. Und die, die mit einer Vielzahl an Datensilos und einer inkonsistenten Daten Qualität zu kämpfen haben. Falls Sie zur zweiten Gruppe gehören – keine Sorge, das muss nicht so bleiben. Hier erfahren Sie:
- Wie eine sinnvolle Datenintegration konkret aussieht
- Die besten Methoden und Tools, um große Datenmengen unterschiedlichster Quellen transparent und harmonisiert aufzubereiten
- Wie Sie sich mithilfe von integrierten Daten einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen
Was ist Datenintegration?
Datenintegration ist der Prozess, bei dem Informationen aus verschiedenen Quellen in eine einheitliche und konsistente Form gebracht werden.
Ziel ist es, einen zentralisierten Zugriff auf relevante Daten zu ermöglichen und die Datenqualität sowie die Datenverfügbarkeit zu verbessern. Das ermöglicht bessere und tiefgreifendere Analysen und unterstützt die Verantwortlichen dabei, die richtigen strategischen Entscheidungen für die Zukunft des Unternehmens zu treffen.
Die Datenquellen, auf die man bei der Datenintegration zurückgreift, können sehr vielfältig sein und reichen von Datenbanken, über Cloud-Dienste, bis hin zu externen Anwendungen.
Die Datenintegration wirkt sich direkt auf die Datenintegrität und die Bedeutung der Datenqualität im Gesamtunternehmenskontext aus.
Im Laufe der Jahre haben sich verschiedene Methoden zu Datenintegration wie ETL, ELT oder EAI etabliert ‒ dazu gleich mehr.
Vorher wollen wir jedoch einen Blick auf die typischen Herausforderungen der meisten Unternehmen bei der Daten- und Prozessintegration werfen.
4 Herausforderungen, mit denen die meisten Unternehmen bei der Datenintegration kämpfen:
Die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen kann mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden sein:
- Dateninkonsistenzen: Dateninkonsistenzen entstehen, wenn Daten aus verschiedenen Quellen unterschiedliche Formate und Strukturen aufweisen, sprich: Abweichende Benennungen, Dateitypen oder Kodierungen sorgen dafür, dass Daten eigentlich nicht mehr administrierbar sind und deshalb manuell bereinigt werden müssen. Das wiederum erfordert einen hohen Aufwand, für den in den meisten Unternehmen keine Kapazitäten vorhanden sind.
- Komplexität: Je komplexer die Daten, desto schwieriger gestaltet sich auch die Auswertung selbiger. Doch auch die Daten und Funktionsintegration ist bei hoher Komplexität durchaus anspruchsvoll, denn: In diesem Fall müssen Sie neben der eben erwähnten Dateninkonsistenz oft weitere Herausforderungen bewältigen, wie zum Beispiel eine Vielzahl an Datenquellen, hohe Datenvolumina, unterschiedliche Qualitätsstandards oder anspruchsvolle Sicherheits- und Compliance-Anforderungen.
- Echtzeit-Verarbeitung: Echtzeit-Verarbeitung erfordert, dass Daten unmittelbar nach ihrer Erfassung verarbeitet und integriert werden, was eine hohe Rechenleistung und niedrige Latenzzeiten voraussetzt. Dies bedeutet, dass die Systeme nicht nur schnell und effizient arbeiten müssen, sondern auch in der Lage sein sollten, große Datenströme aus verschiedenen Quellen parallel und ohne Verzögerung zu verarbeiten. Das erhöht die technische Komplexität und den Ressourcenbedarf jedoch deutlich.
- Sicherheitsanforderungen: Überall wo große Datenmengen verarbeitet werden, sind Aspekte wie Datenschutz und Compliance, von entscheidender Bedeutung, da sie sicherstellen, dass personenbezogene und geschäftskritische Daten angemessen geschützt werden. In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Gesetze verabschiedet, die dabei helfen sollen, Missbrauch und Datenlecks zu verhindern. Sicherheitsversäumnisse bei der Datenintegration können nicht nur rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, sondern auch zu erheblichen Reputationsschäden führen. Der Datenschutzskandal von Yahoo aus dem Jahr 2016 dient hier als abschreckendes Beispiel.
Wofür kann ich die Datenintegration einsetzen?
Befindet sich die Datenintegrität in Ihrem Unternehmen auf einem hohen Niveau, eröffnet Ihnen das neue Chancen in Sachen Analyse, Prozessoptimierung und Kundenservice-Personalisierung. Insbesondere in den folgenden Anwendungsfeldern werden Sie von einer konsistenten Datenintegration profitieren
- Business Intelligence (BI): Datenintegration stellt die Weichen für fundierte Analysen und Reports, indem sie Informationen aus verschiedenen Quellen in einem zentralen System zusammenführt. Dadurch erhalten Sie im Unternehmen einen ganzheitlichen Überblick, können Muster erkennen, tiefere Einblicke gewinnen und auf Basis dieser verlässlichen Daten fundierte Entscheidungen treffen ‒ anstatt auf isolierte oder unvollständige Informationen angewiesen zu sein, die oftmals zu fehlerhaften Analysen und falschen Entscheidungen führen.
- Customer Relationship Management (CRM): Mithilfe von zentralisierten Kundendaten sind Unternehmen in der Lage, ein umfassendes Bild ihrer Kunden zu erhalten, indem Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengeführt werden. Durch die Datenintegration werden diese Daten in eine einheitliche Form gebracht und konsistent bereitgestellt ‒ was die Grundlage für personalisierte Angebote und einen verbesserten Kundenservice schafft. So können Sie Ihre Kommunikation und Angebote gezielter auf individuelle Kundenbedürfnisse ausrichten, was sich positiv auf Kundenzufriedenheit und -bindung auswirkt.
- Datenmigration: Bei Systemwechseln ist eine reibungslose Datenmigration entscheidend, da fehlerhafte oder unvollständige Übertragungen zu Datenverlusten, Systemausfällen oder schwerwiegenden Verzögerungen im Geschäftsbetrieb führen können. Eine sorgfältige Datenintegration stellt sicher, dass alle relevanten Informationen korrekt in das neue System überführt und dabei bestehende Datenstrukturen und -formate berücksichtigt werden.
- Machine Learning: Die Integration von strukturierten und unstrukturierten Daten unterstützt maschinelles Lernen und analytische Prozesse, indem sie große, umfassende Datenmengen zugänglich macht. Dies ermöglicht präzisere Vorhersagen und fundierte Entscheidungen, da Unternehmen auf ein breiteres Spektrum an Informationen zurückgreifen können ‒ und in der Lage sind, aus Big Data Muster und Trends zu extrahieren, die ansonsten verborgen geblieben wären.
Welche Methoden & Tools zur Datenintegration gibt es?
- ETL (Extract, Transform, Load): ETL ist ein strukturierter Prozess, der es Unternehmen ermöglicht, Daten aus unterschiedlichen, oft heterogenen Quellen zu sammeln, diese Daten in ein einheitliches Format zu transformieren und sie anschließend in ein Zielsystem wie ein Data Warehouse (DWH) zu laden. Dieser Prozess umfasst mehrere Schritte: Zunächst werden die relevanten Daten aus Quellen wie Datenbanken, APIs oder CSV-Dateien extrahiert. Dann werden sie durch Transformationen bereinigt, normalisiert oder aggregiert, um Inkonsistenzen zu beseitigen und die Qualität zu verbessern. Zum Schluss werden sie in einem zentralen Repository gespeichert, wo sie für Analysen und das Berichtswesen zur Verfügung stehen.
- ELT (Extract, Load, Transform): ELT stellt einen modernen Ansatz zur Datenintegration dar, bei dem die Daten zunächst in ihrem unveränderten Rohformat in das Zielsystem (häufig ein leistungsfähiges Cloud-Datenlager oder ein Data Lake) geladen werden. Durch diese Vorgehensweise können Unternehmen die enorme Speicherkapazität und Verarbeitungsgeschwindigkeit moderner Datenbanken und Data Lakes nutzen, um die Transformation der Daten direkt dort durchzuführen. Dies ermöglicht eine flexiblere und schnellere Datenanalyse. Zudem wird so der Bedarf an vorab definierten Transformationsprozessen verringert, da die Daten jederzeit für unterschiedliche Analysen und Anwendungen herangezogen werden können ‒ ohne diese jedoch erneut extrahieren oder verschieben zu müssen.
- EAI (Enterprise Application Integration): EAI ist darauf ausgelegt, unterschiedliche Unternehmensanwendungen und Systeme miteinander zu verknüpfen, sodass Daten und Informationen in Echtzeit zwischen diesen Anwendungen ausgetauscht werden können. Dies ermöglicht nicht nur eine erhöhte Effizienz und Konsistenz in den Geschäftsprozessen, sondern reduziert auch die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, die bei manuellem Datenaustausch auftreten können. Das wiederum gewährleistet eine einheitliche Sicht auf die Unternehmensdaten ‒ was für fundierte Entscheidungen und eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen entscheidend ist.
- Data Virtualization: Data Virtualization ermöglicht es Unternehmen, auf Daten aus unterschiedlichen Quellen zuzugreifen und diese in einem einheitlichen Format darzustellen, ohne die Daten physisch verschieben oder kopieren zu müssen. Dafür greift man auf "virtuelle Datenmodelle" zurück, die eine dynamische Abfrage der Daten in Echtzeit ermöglichen und so eine schnellere Entscheidungsfindung unterstützen. Das reduziert den Aufwand für Datenmanagement und -integration erheblich und schafft gleichzeitig eine konsistente Sicht auf die Informationen.
- CDC (Change Data Capture): Change Data Capture ist eine Methode, die es ermöglicht, jede Änderung an den Datenquellen – wie Einfügungen, Aktualisierungen oder Löschungen – in Echtzeit zu verfolgen und zu erfassen. Durch die sofortige Reaktion auf diese Änderungen kann CDC eine kontinuierliche Datenintegration gewährleisten, indem es sicherstellt, dass alle Systeme stets mit den aktuellsten Informationen versorgt werden. Das erhöht die Datenkonsistenz und die Effizienz der Datenverarbeitung.
- API-basierte Integration: Eine API-basierte Integration nutzt standardisierte Schnittstellen, um den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Anwendungen und Systemen zu erleichtern, was einen nahtlosen Datenaustausch ermöglicht. Diese Methode fördert die Flexibilität und Skalierbarkeit, da Entwickler neue Funktionen schnell implementieren und bestehende Systeme problemlos anpassen können ‒ ohne dass dafür tiefgreifende Änderungen an der Infrastruktur erforderlich sind.
Welche Rolle spielt das Data Warehouse
bei der Datenintegration?
Das Data Warehouse (DWH) ist kein Datenintegrationstool im eigentlichen Sinne, auch wenn es gerne in den gleichnamigen Listen aufgeführt wird. Es handelt sich eher um das darüberliegende Konstrukt, in dem die integrierten Daten strukturiert gespeichert werden. Ein Data Warehouse schafft also einen transparenten Rahmen, um auf strukturierte Daten zuzugreifen. Die eigentliche Datenintegration findet jedoch vorher statt.
5 Vorteile einer funktionierenden Datenintegration
- Verbesserte Datenqualität: Durch den Integrationsprozess können Sie Daten bereinigen und standardisieren, was Inkonsistenzen und Fehler minimiert. Dies trägt zu einer höheren Zuverlässigkeit der Informationen bei.
- Uneingeschränkte Skalierbarkeit: Datenintegrationssysteme sind in der Regel so konzipiert, dass sie leicht an neue Datenquellen und Anforderungen angepasst werden können. So können Sie schnell auf marktbezogene oder technologische Veränderungen reagieren.
- Zentralisierte Datenansicht: Funktioniert Ihre Datenintegration, erhalten Sie einen einheitlichen Zugriff auf Informationen aus verschiedenen Quellen. Dies fördert die Konsistenz der Daten und erleichtert die Analyse und Entscheidungsfindung.
- Bessere Entscheidungsfindung: Mit integrierten Daten erhalten Sie umfassendere Einblicke in Ihre Abläufe, Zielgruppen und Märkte, was eine proaktive, strategische Planung möglich macht.
- Gezielte Effizienzsteigerung: Mit automatisierten Datenintegrationsprozessen reduzieren Sie den manuellen Aufwand und beschleunigen die Datenverarbeitung. Dies führt zu einer schnelleren Verfügbarkeit von Informationen und einer besseren Ressourcennutzung.
4 Fehler, die Sie bei der Datenintegration auf jeden Fall vermeiden sollten:
- Unzureichende Datenqualität: Ja, grundsätzlich dient die Datenintegration dazu, Daten zu bereinigen und zu standardisieren. Trotzdem sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Daten bereits in einem brauchbaren Zustand sind, bevor Sie mit der Integration beginnen. Andernfalls könnte das den gesamten Integrationsprozess verkomplizieren und verlangsamen.
- Fehlende Standardisierung: Bereiten Sie sich auf die Datenintegration vor, indem sie einheitliche Datenformate und -strukturen festlegen, bevor die Integration beginnt. Dies verhindert zusätzliche Komplikationen während des Integrationsprozesses.
- Unklare Zieldefinition: Definieren Sie zu Beginn des Datenintegrationsprozesses, welche spezifischen Datenquellen sie einbeziehen möchten und welche Ziele Sie mit Ihrem Vorhaben erreichen wollen. Dies verhindert Missverständnisse. Es sorgt aber auch dafür, dass nur relevante Informationen verarbeitet werden, was eine zielgerichtete, nutzenzentrierte Umsetzung sicherstellt.
- Unzureichende Sicherheitsstandards: Bitte definieren Sie von Anfang an klare Datenschutzrichtlinien und Compliance-Standards. Dies hilft, potenzielle rechtliche Probleme und Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Zudem wird dadurch gewährleistet, dass die Datenintegrationsprozesse den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
3 Tipps für einen erfolgreichen Einstieg
in das Thema Datenintegration
Planen Sie strategisch
Ein klarer Integrationsplan hilft Ihnen, die Schritte zur Datenintegration systematisch anzugehen. Indem Sie spezifische Ziele definieren, realistische Zeitrahmen festlegen und die benötigten Ressourcen identifizieren, schaffen Sie eine strukturierte Grundlage. Dies stellt sicher, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind und der Prozess reibungslos verläuft.
Bewahren Sie sich Ihre Flexibilität
Seien Sie bereit, Ihre Integrationsstrategie anzupassen, wenn sich Anforderungen oder Technologien ändern. Flexibilität bedeutet, dass Sie nicht nur auf unerwartete Herausforderungen schnell reagieren können, sondern auch neue Technologien und Trends nutzen, um Ihre Datenintegration zu optimieren. Dies hilft Ihrem Unternehmen, wettbewerbsfähig zu bleiben und besser auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden einzugehen.
Holen Sie sich Unterstützung
Die Datenintegration ist eine Herausforderung von hoher Komplexität, welche Sie keinesfalls alleine angehen sollten. Unsere Datenintegrationsexperten unterstützen Sie dabei, die richtige Datenstrategien für Ihre Situation zu entwickeln. Gerne helfen wir Ihnen auch bei der Auswahl von passender Datenintegrationssoftware und passen diese an Ihre Bedürfnisse an.
„Ja“ zur Datenintegration ‒ Ihr Startschuss
zu Entscheidungen, die den Unterschied machen
Von einer funktionierende Datenintegration profitiert Ihr Unternehmen in vielerlei Hinsicht, denn: Sie schaffen eine verlässliche Grundlage für treffende Analysen, eine akkurate Unternehmensplanung und fundierte Entscheidungen.
Wir von Partake helfen Ihnen gerne dabei, diese wichtige Baustelle anzugehen und erfolgreich abzuschließen. Vereinbaren Sie jetzt Ihr kostenloses Beratungsgespräch, um zu erfahren, wie ein effizienter Datenintegrationsprozess in Ihrem Unternehmen aussehen könnte.
Gespräch vereinbaren
Wählen Sie den gewünschten Termin aus und vereinbaren Sie ein unverbindliches und kostenfreies Erstgespräch mit Dieter Höfer (Partner & Sales Director). Gerne gehen wir auf Ihre Fragen ein und besprechen Lösungswege für Ihre individuellen Anforderungen.